Durch die Digitale Transformation, der zunehmenden digitalen Revolution der Industrie und der daraus entstehenden Industrie 4.0 ergeben sich gänzlich neue Möglichkeiten für Unternehmen. Hiervon profitieren Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen. Die Profitmöglichkeiten des digitalen Wandels sind vielseitig und bieten Nährstoff für Jung-Unternehmer. So auch für die Gründer der Adtance GmbH & Co. KG. In diesem Blog-Artikel stellen wir das junge Unternehmen vor, das sich die Digitale Transformation zu Nutze macht und eine neuartige Geschäftsidee umsetzte.
Was ist die Adtance GmbH & Co. KG und was macht ihr genau?
Wir bieten Unternehmen eine innovative Lösung, die ihre Instandhaltungs-, Wartungs- und Supportleistungen schnell und kostenoptimiert anbieten wollen. Unser Produkt besteht aus einer Smartglass, das heißt einer Datenbrille, die über eine Kamera und ein Headset verfügt. Die installierte Adtance Support-App ermöglicht das Übertragen des Kamerabildes in Echtzeit, damit dessen Träger direkt über das integrierte Headset angeleitet werden kann. Die webbasierte Adtance Online-Plattform ermöglicht den Zugriff auf das Kamerabild von jedem Endgerät (Computer, Tablet, Smartphone etc.) aus. Eine zusätzliche Softwareinstallation ist nicht notwendig.
Wer ist Teil der Adtance GmbH & Co. KG?
Das Gründerteam der Adtance GmbH & Co. KG setzt sich aus den Brüdern Nils und Sven Arnold zusammen.
Geschäftsführer Nils Arnold ist für das operative Geschäft sowie für die Bereiche Vertrieb und Marketing zuständig. Sven Arnold ist als Chief Technical Officer (CTO) für die technische Leitung, sowie die Entwicklung von Produkten und Lösungen verantwortlich. Des Weiteren besteht das Team aus fünf Vertriebspartnern und zehn technischen Mitarbeitern, damit wir unseren Kunden eine 24/7-Hotline anbieten können.
Wie seid ihr auf Ihre Idee gekommen und was ist das Besondere an der Idee?
Wir haben seit dem Frühjahr 2011 verschiedene Unternehmen, darunter auch eine Vielzahl von Maschinenbauern im EDV-Bereich betreut. Durch unsere Termine vor Ort bei den Unternehmen haben wir immer wieder Kenntnis von den auftretenden Problemen genommen, wenn beispielsweise Maschinen bei einem Kunden ausfielen. Denn zur Problemfeststellung und -behebung mussten Mitarbeiter neu eingeplant, die Reise organisiert und gegebenenfalls die Buchung eines Hotels vorgenommen werden. Dies sorgte bei den betroffenen Unternehmen für zusätzliche Zeit- und Kostenaufwände.
In der IT-Branche kennt man diese Probleme nicht, denn hier besteht die Möglichkeit über Fernzugriff zum Beispiel via Teamviewer die Thematik anzuschauen und zu lösen. Wir von der Adtance GmbH & Co. KG wollten diesen einfachen und zeitsparenden Service auch in alle anderen Branchen übertragen und haben daraufhin analysiert, welche Realisierungsmöglichkeiten es gibt. Dies führte zu unserer innovativen Lösung: Adtance Support.
Unsere Lösung liefert das Kamerabild in Echtzeit auf eine Web-Oberfläche, sodass unsere intelligenten Smartglasses plattformunabhängig eingesetzt werden können. Darüber hinaus passt sich die Qualität der Bildübertragung automatisch an die Bandbreiten-Gegebenheiten vor Ort an, wodurch jederzeit ein Bild ohne Verzögerung in der Web-Oberfläche zu sehen ist.
Auf der SmartGlass-Brille ist eine App installiert, die mit einer Online-Plattform kommuniziert. Habt ihr die App selbst programmiert? Wenn ja: mittels welcher Programmiersprachen und Frameworks wurde die App umgesetzt?
Ja, wir haben die App für die Smartglass und auch die Online-Plattform selbst programmiert. Die App selbst ist mittels Java entstanden und bei der Online-Plattform setzen wir auf Ruby mit Ruby on Rails, wodurch wir eine stark skalierbare Plattform schaffen konnten und auch in der Lage sind unsere App auf andere SmartGlasses zu portieren.
Was waren die ersten Schritte?
Zuerst haben wir einmal die befreundeten Maschinenbauer und Industriezulieferer gefragt, welche Gegebenheiten vor Ort herrschen und was sie sich von einer solchen Lösung erhoffen. Daraufhin haben wir mit der Entwicklung der App und der Online-Plattform begonnen und diese immer weiter optimiert. Dadurch war es uns möglich, die Adtance GmbH & Co. KG zum 01.03.2015 zu gründen und bereits ab dem nächsten Tag den ersten Unternehmen unsere Lösung zu präsentieren. Im Zuge dessen wurden den Unternehmen die ersten Brillen zu Testeinsätzen zur Verfügung gestellt. Seitdem optimieren wir kontinuierlich unsere Software und erschließen neue Märkte abseits der Industrie.
Welche Chancen bieten sich der Adtance GmbH und Co. KG durch die digitale Vernetzung?
Die digitale Vernetzung bietet uns und unseren Kunden vielfältige Möglichkeiten, sodass wir unter anderem in die Lage versetzt werden, zusätzliche Informationen (beispielsweise von Maschinen) sowohl dem Träger der SmartGlass als auch auf der Web-Oberfläche anzuzeigen. Des Weiteren haben wir durch die digitale Vernetzung die Möglichkeit, Prozesse zu optimieren indem zum Beispiel Schulung via SmartGlass direkt an den Maschinen durchgeführt werden.
Zählen bereits namhafte Großunternehmen zu euren Kunden? Welche positiven Effekte konnten durch die Software-Optimierung schon erzielt werden?
Zu unseren Kunden zählen auf der einen Seite Großunternehmen, die unter anderem in den Bereichen Werkzeug-, Prototypenbau und Schneid- und Wickelsysteme tätig sind. Auf der anderen Seite beliefern wir auch regionale kleinere und mittlere Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau.
Durch die Software-Optimierung konnten wir bei unseren Kunden insbesondere die Standzeit von Maschinen durchschnittlich um bis zu 45% reduzieren. Des Weiteren konnten wir die Reisekosten auf ein Minimum senken. Diese sind jedoch vom jeweiligen Standort und der vorherrschenden Prozesskomplexität in den einzelnen Unternehmen abhängig, sodass ein genauer Wert der Reisekostensenkung nicht bestimmbar ist.
Insgesamt betrachtet ist durch die Software-Optimierung, begründet in der Optimierung der Servicezeiten, vor allem die Kundenzufriedenheit in den jeweiligen Unternehmen verbessert worden.
Wo geht der digitale Trend hin? Welches Gefühl hast du: ist die Industrie bereit für eine smarte Digitalisierung?
Unser Gefühl ist, dass wir erst am Anfang einer großen Veränderung stehen. Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung den Unternehmen bietet sind vielfältig. Jedoch sind sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal ansatzweise umgesetzt bzw. in ihrer Ausführung angedacht.
Zwar wird in den Medien und innerhalb der einzelnen Branchen viel über den Begriff Industrie 4.0 und dessen Bedeutung gesprochen. Jedoch gestalten nur wenige Unternehmen diese aktiv mit bzw. setzen sie bereits ein. Dieser Eindruck wird uns durch Rückmeldungen unserer Kunden bestätigt.
Hinsichtlich der Frage, ob die Industrie bereit ist für eine smarte Digitalisierung, können wir nach unseren Erfahrungen sagen, dass die Industrie offen und bereit ist, für jegliche Art von smarten Digitalisierungslösungen, denn der Nutzen für die Wertschöpfung ist enorm. Wir selbst werden von kleinen Unternehmen, genau so wie von internationalen Großunternehmen offen auf unsere Lösung angesprochen und erfahren täglich die Bereitschaft für den Einsatz dieser zur Verbesserung der Instandhaltungs-, Wartungs- und Supportleistungen innerhalb der einzelnen Unternehmensbereiche.
Was war der größte Stolperstein bei der Umsetzung der App?
Der größte Stolperstein war auf jeden Fall die Echtzeitbildübertragung. Hier war unser Ziel, eine Verzögerung von maximal 0,5 Sekunden zu erreichen. Diese soll bei nicht optimaler Bandbreite weiterhin eine optimale Übertragung ermöglichen und dabei keine Verluste bei der Sprachübertragung verursachen.
Die Jung-Unternehmer der Adtance GmbH Co. KG haben sich die Digitale Transformation zu Nutze gemacht und eine neuartige Geschäftsidee auf den Markt gebracht. Weitere zukunftsträchtige Ideen werden für die nächsten Jahre erwartet.
Weitere Informationen über die Industrie 4.0 und die Digitale Transformation auf www.flyacts.com