Crowdfunding, Investoren etc. – Wie finanziere ich meine App-Idee?

Du hast eine neuartige Idee einer App, die es bisher nicht auf dem Markt gibt? Oder hast du etwa Schwachstellen einer bereits bestehenden App gefunden und möchtest deine eigene, bessere Version herausbringen? Oder hast du eine Möglichkeit gefunden, eine bereits bestehende App in ein anderes Gewand zu bringen und somit erfolgreicher zu machen? Eine App-Idee ist noch keine Geschäftsidee. Es braucht zu einer Geschäftsidee unter anderem eine geeignete Einnahmequelle, sowie Informationen zur Unternehmensgründung und zum Markenschutz und zu guter Letzt eine geeignete Finanzierung. Hierfür ergeben sich die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Möglichkeiten für eine geeignete Finanzierung zeigen wir in diesem Blog-Artikel auf.

Inkubator-/Accelerator-Programme

Inkubatoren-Programme sind ähnlich wie Brutkästen für Frühgeborene. In Inkubatoren werden kontrollierbare Außenbedingungen geschaffen, in denen man großen Einfluss auf das Neugeborene bzw. auf die Geschäftsidee hat. Um nun aber einen Schritt weg vom medizinischen Begriff Brutkasten zu treten, behandeln wir nun, wie Inkubator-Programme den Unternehmern helfen können. Ein anderer Begriff für Inkubatoren ist der Accelerator (engl. Beschleuniger). Beide Programme verfolgen das gleiche Ziel: Den Start-Ups in Form von Coaching, Networking, Wissen, Arbeitsplätzen und Ressourcen eine Anzahl an geeigneten Hilfsmitteln an die Hand zu geben, um zu wachsen.

Inkubatoren sind dazu da, ein optimales Klima zu schaffen, um ohne Druck von Außen wachsen zu können. Im Normalfall sind Inkubatoren Einrichtungen und Institutionen, die Start-Ups vom ersten Schritt bis hin zur festen Selbstständigkeit begleiten. So gesehen sind Inkubator-Programme keine Finanzierungshilfe, stehen jedoch tatkräftig zur Seite, wenn es um die Bereitstellung von Mietflächen oder der Büroausstattung geht.

Beispielhafte Anlaufstellen sind hier Team Europe oder Project A Ventures.

Crowdfunding-Plattformen

Crowdfunding (oder auch Schwarmfinanzierung) erfährt in jüngster Zeit Hochkonjunktur. Nicht nur der Begriff fällt häufiger im unternehmerischen Kontext, er wird auch in der Gesellschaft wegen namhafter schwarmfinanzierter Unternehmen wahrgenommen. Beispielsweise wurden Projekte wie die Pebble Smartwatch (10 Millionen US-Dollar über Kickstarter) oder die Android-Spiele-Konsole OUYA (8,5 Millionen US-Dollar über Kickstarter) mittels Crowdfunding finanziert und schließlich auch realisiert.

Die Finanzierung über die Crowd erfolgt immer mit Gegenleistungen. Somit werden Spendesummen mit bestimmten Produkten oder Dienstleistungen honoriert. Im Falle einer Spiele-App ist dies beispielsweise häufig die Möglichkeit einen Early Access, also einen früheren Einstieg in das Spiel vor allen anderen Spielern, zu erhalten. Jedoch eignet sich nicht jede App- bzw. Geschäftsidee für den Einstieg in das Crowdfunding. So mussten bereits viele Start-Ups in der ersten Finanzierungsrunde feststellen, dass die Crowd nicht für jede Idee die Spendierhosen an hat. Die geläufigen Crowdfunding-Plattformen in Deutschland sind Seedmatch und Startnext. Sie unterscheiden sich in ihren Vorraussetzungen, wie eine Bewerbung für eine Crowdfunding-Kampagne auszusehen hat. Während Startnext nur allgemeine Informationen über die Geschäftsidee fordert, muss bei Seedmatch ein umfangreicher Businessplan inklusive Produktfotos und -videos eingestellt werden. Seedmatch gilt mit über 25 Millionen € Investment für 82 unterschiedliche Projekte zum Marktführer für Start-Up-Finanzierungen. Ein Beispiel für eine erfolgreich finanzierte App-Idee über Seedmatch ist Lendstar. Das Fundingziel von 200.000€ wurde zwar nicht erreicht, jedoch konnte 2013 ein Investment von 183.250 € erreicht werden. Lendstar ist ein soziales Finanznetzwerk in der man festhalten kann, wie viel Geld man sich von seinen Freunden geliehen hat. Ein erfolgreiches Beispiel, das über startnext finanziert wurde, ist die HBN – My Nutrition System-App. Das Fundingziel von 29.000€ wurde mit erreichten 55.663 € fast verdoppelt. Die App gilt als Revolution für die Ernährungsbranche. In der App können Körperfunktionen und -vorgänge wie Körperfettabbau, PH-Wert, Säure-Basen-Haushalt und auch der Muskelaufbau überwacht werden.

Klassische Investoren

Dem gegenüber steht die old-fashioned-Variante der klassischen Investorensuche. Diese Form des Investments erfordert eine sehr gute Netzwerkkompetenz. Die Gründer müssen sich viel Zeit nehmen, Events zu besuchen, die eigene Idee auf Veranstaltungen zu pitchen und sich mit anderen Gründern und potentiellen Investoren auszutauschen. Der Kontakt erfolgt somit meist persönlich auf Veranstaltungen. Investoren erwarten in der Regel auch eine Gegenleistung. Häufig ist dies die prozentuale Beteiligung an den Firmenanteilen. Hierdurch haben sie das Recht auf die Strukturen und wichtige Entscheidungen Einfluss zu nehmen und am Gewinn des Unternehmens beteiligt zu werden. Venture Capital-Gesellschaften wie Holtzbrinck Ventures oder Tengelmann Ventures geben Early Stage-Firmen Investments für den Startschuss. Zu den namhaften Kunden gehören unter anderem Zalando, Stylight und Flixbus.

Netzwerken, netzwerken, netzwerken!

Im Allgemeinen gilt: nicht nur Hand auf machen – auch Leistungen bieten! Ob der Crowd, dem einzelnen Investor oder der Venture Capital-Gesellschaft. Wer mit Beteiligungen oder Boni lockt, kommt früher an sein Ziel. Des Weiteren ist bei der Unternehmensgründung das Netzwerken der Geschäftsführung essentiell wichtig für einen guten Startschuss in die Unternehmerwelt. Eine Anlaufstelle hierfür ist beispielsweise der Venture Capital Campus, der in Erfurt stattfindet. Hier werden Gründer mit Investoren auf einer Pitch-Veranstaltung und zu anschließenden Kennenlernrunden eingeladen. Der Kontakt zu anderen Gründern der verschiedensten Branchen kann dabei helfen, beispielsweise auch crossmediale Investment-Kampagnen an Land zu ziehen oder Kontakte zu knüpfen, die vorher nicht auf deinem Radar waren und die Geschäftsidee entscheidend verändern bzw. verbessern können.

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