Klassische Anmeldeformulare auf Websites und in Apps sind manchen Nutzern ein Dorn im Auge und stellen für sie einen sehr komplizierten Weg dar, sich auf Webseiten zu registrieren oder anzumelden. Nostalgiker des Cyberspace hingegen schwören auf diese altmodische Methode. Als Zusatz finden Social Logins auf Online-Plattformen immer mehr Zulauf. Social Logins (oder auch Social Sign-Ups) vereinfachen das Registrieren oder Einloggen via Social Media-Kanälen wie Facebook, Twitter oder Google+. Für den Nutzer fällt also der Vorgang weg, bei Registrierungen die eigenen Daten wie beispielsweise den Namen, die E-Mailadresse oder die Telefonnummer einzugeben. Das spart Zeit und führt für Unternehmen zu einer höheren Anzahl an Registrierungen. Zusätzlich bindet Social Login bisherige Kunden an die eigene Website. So stellte MailChimp 2012 nach Einbetten des Social Login-Plugins in den eigenen Webauftritt einen Rückgang der Login Fails von 66% fest. Auch bei Neuregistrierungen lohnt sich das Plug-In: Wie Gigya in einer Umfrage 2013 herausfand, steigert die Verwendung des Plug-Ins die Anzahl neuer Registrierungen um durchschnittlich 33%.
Welche weiteren Auswirkungen Social Login-Plugins oder -widgets auf Unternehmen und Nutzer haben und wie man sie am besten nutzt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Vorteile von Social Logins
Im Allgemeinen ergeben sich für beide Seiten – Website- bzw. App-Betreiber sowie Nutzer – viele Vorteile durch Social Logins. Dem Nutzer erspart es Zeit. Dem Betreiber gibt es diverse Möglichkeiten, die Nutzer an die jeweilige Plattform zu binden und auch ein Stück weit zu lenken.
Aus Nutzersicht
Jeder kennt das Problem: man hat sich bei seinem Lieblings-App-Blog lange nicht mehr eingeloggt und irgendwie will der Login einfach nicht funktionieren. Der Schriftzug “Login failed. Your password is incorrect” ziert den Bildschirm in rotleuchtender Schrift. Nachdem man ohne Erfolg all seine Standard-Benutzernamen und -passwörter ausprobiert hat, gibt man schließlich auf und es eröffnen sich zwei Möglichkeiten: Der Klick auf “Passwort vergessen” und den damit zusammenhängenden Mailaustausch oder die Seite zu verlassen. Fast ein Drittel der Befragten wählt häufiger den zweiten Weg und verlässt die Seite, anstatt die Login Informationen wiederherzustellen. Dies ergab eine Umfrage von Blue Research im Jahr 2013. Dies fällt bei Social Logins hingegen weg. Durch die erteilte Berechtigung, eine Registrierung beziehungsweise einen Login über Facebook und Co zu vollziehen, werden mit einem Klick alle – für die Website / App relevanten – Daten erfasst und das Passwort des jeweiligen Social Media Kanals übernommen. Bei jedem Besuch der App oder der Website muss der Nutzer also nicht nach Benutzernamen und Passwort kramen. Ein Klick auf “mit Social Media-Kanälen einloggen” und los geht’s! Dies ist – Stand jetzt – die schnellste und unkomplizierteste Möglichkeit sich zu registrieren oder einzuloggen. Das spart Zeit und vor allem Nerven.
Aus Sicht des Webseiten- oder App-Betreibers
Für App- oder Webseiten-Betreiber hingegen ergeben sich – neben den höheren Registrierungs- und Login-Zahlen – weitere Vorteile. Zum Einen erhalten sie sehr viele sensible Daten, die für Optimierungen sehr sinnvoll sind.
Beispiel: Die Fashion-App StyleCheck kann durch den Social Login auf verschiedene Daten der Social Media-Profile zugreifen und seinen eigenen Dienst verbessern. Durch die Analyse der Gefällt-Mir-Angaben können auf den Nutzer zugeschnittene Angebote zur Verfügung gestellt werden. Gehen wir mal vom folgenden Szenario aus: Person A hat sich via Facebook bei StyleCheck angemeldet. StyleCheck erhält nun Informationen zur Person, wie beispielsweise Name, Stadt und Beruf. Des Weiteren erkennt StyleCheck, dass die Person A die Facebook-Seiten der Shopping-Portale der Firma B, Firma C und Firma D mit einer Gefällt-Mir-Angabe versehen hat. Hieraus kann StyleCheck eine Strategie ableiten und die Firmen B, C und D in das eigene Affiliate-Netzwerk mit aufnehmen, um zielgruppenorientierte Angebote zu bieten.
Zum Anderen sinken durch Social-Login-Plugins der Aufwand und die Kosten für den Support. Durch weniger Login Fails werden vom Kunden seltener Resets der Kundenpasswörter angefordert. Natürlich muss die Möglichkeit, Passwörter zu resetten für Kunden ohne Social Login weiterhin zur Verfügung stehen. Des Weiteren nutzen Kunden mit Social Login Internetseiten intensiver und länger. So fand Gigya heraus, dass über einen Social Login registrierte Nutzer, 67% mehr Unterseiten anschauen, als Nutzer, die sich über das Anmeldeformular registriert haben. Zusätzlich verbringen Social Login-Nutzer im Vergleich durchschnittlich 56% mehr Zeit auf Websites, die dieses Feature anbieten.
Quellen:
http://t3n.de/news/social-login-vorteile-sozialer-468375/
http://t3n.de/news/social-login-vorteile-sozialer-468375/social-login-infografik-komplett/
http://conversionxl.com/social-login/
http://www1.janrain.com/rs/janrain/images/Industry-Research-Value-of-Social-Login-2013.pdf