ist Dr. Horst Neumann vom Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit (IGZA) in Berlin überzeugt.
Hinzu kommt die Kaufkraft, die allein in Deutschland im Jahr 2017 nominal um 1,9 Prozent auf gestiegen ist. (2) Die technische Entwicklung ist zudem soweit vorangeschritten, dass sich nahezu jede Idee testen und umsetzen lässt. Die steigenden Wachstumsmärkte schreien förmlich nach einer Erweiterung der Produktionskapazitäten. Hinzu kommt die ständige Nachfrage nach neuen Konsumgütern – eine enorme Chance für Unternehmen, mit neuen Produkten den Markt zu bestimmen – selbstverständlich digital.
Automatisierung als Produktivitätsantrieb
Deutschland wird derzeit als fünftgrößter Robotermarkt weltweit und der mit Abstand größte in Europa eingestuft – Tendenz steigend. (3) Die globale Roboterdichte wird von 2018 bis 2020 voraussichtlich um mindestens 15 Prozent zunehmen – so die jüngste Prognose des Weltroboterverband IFR. Derzeit werden weltweit etwa 1,3 Millionen Industrieroboter eingesetzt. Die Europäische Union landet bei der Roboterdichte im weltweiten Vergleich auf einem Spitzenplatz. Der Bericht sagt auch einen deutlichen Anstieg von Robotern in kleinen und mittelständischen Unternehmen voraus und ermutigt diese, mit den großen mitzuhalten. (4)
Unterstützt werden die Zahlen der IFR durch eine Branchenprognose, die der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) parallel veröffentlichte: Der Verband erhöhte das erwartete Umsatzwachstum der Branche in Deutschland für 2017 von sieben auf elf Prozent.
Erstmals werden die drei Segmente – Robotik, Integrated Assembly Solutions und Industrielle Bildverarbeitung – in 2018 die Rekordmarke von 14 Milliarden Euro Umsatz knacken. (6)
Beliebt sind die automatischen Helfer vor allem in der Automobilindustrie, die weltweit für rund 35 Prozent der gesamten Nachfrage verantwortlich ist. Dicht darauf folgen Elektronikkonzerne mit 31 Prozent. Der Metall- und Maschinenbau mit einem Anteil von neun Prozent, die Gummi- und Plastikindustrie mit fünf und die Lebensmittel- und Getränkeindustrie mit drei Prozent liegen deutlich dahinter. Auf andere Branchen entfallen rund 17 Prozent. (7)
Abgesehen von der Automobilindustrie und der Robotik Branche an sich, ist die Roboterdichte in der allgemeinen Industrie jedoch nach wie vor vergleichsweise niedrig. Deutschland hat ebenso wie z.B. Schweden abseits der Elektronikindustrie keine nennenswerte Produktion vorzuweisen. (8)
Wer den unaufhaltsamen Trend bewusst in seinem Unternehmen einsetzt, kann langfristig Prozesse automatisieren und damit effizienter und wirtschaftlicher gestalten – sowohl in unternehmensinternen Abläufen, als auch in der Produktion oder der Kundenbetreuung.
Dabei müssen es nicht immer Roboter sein, auch durch digitale Anwendungen lassen sich viele Prozesse verkürzen oder gar die Produktion und der Umsatz steigern: Automatische Kassensysteme, eine effizientere und kundenspezifischere Ladengestaltung sowie die Nutzung des Smartphones für Kundenbindungs- und Rabattaktionen steigern die Verkaufszahlen und vermindern die Wartezeiten.
IoT als Produktions- und Produktivitätshelfer
Das größte wirtschaftliche Potenzial besitzt das Internet of Things im Bereich der Produktion. Laut der aktuellen McKinsey Studie (10) bietet die Anwendung von IoT Lösungen hier einen wirtschaftlichen Impact von 1,2 Milliarden bis 3,7 Billionen Dollar pro Jahr ab 2025, der sich vor allem durch eine höhere Produktivität, mehr Energieeffizienz und sichere Arbeitsplätze ergibt. (11) Daten, die in der Produktion anfallen, könnten etwa genutzt werden, um die Nutzung von Anlagen effizienter und kostengünstiger zu gestalten.
Ein anschauliches Beispiel liefert die SELECT App der perma-tec GmbH & Co. KG. Der Hersteller automatischer Schmiersysteme ermöglicht seinen Kunden und Vertriebsmitarbeitern damit die einfache Berechnung der korrekten Schmiermittelmenge für Elektromotoren, Pumpen, Lüfteranlagen sowie Förderbandanlagen. Via App erhalten die Nutzer zuverlässig Auskunft über den passenden Schmierstoff, das richtige Schmiersystem und die erforderliche Einstellung. Mit Hilfe dieser kleinen Anwendung sichert perma-tec die Prozesssicherheit ihrer Anlagen, reduziert Reparaturfälle und gestaltet die Wartungsprozesse wesentlich effizienter.
Wie kann ich mit der Automatisierung beginnen?
Die Automatisierung von Unternehmens- oder Produktionsprozessen dient vor allem drei Dingen:
- Der Vermeidung von Fehlern und Unstimmigkeiten, weil sämtliche Kommunikation über ein zentrales System läuft
- Der Zeitersparnis, weil Standardprozesse verkürzt werden
- Der Freisetzung neuer Potentiale indem Fachkräfte entlastet werden
Indem Sie zunächst erkennen, welche Schwachstellen Sie in Ihrem Unternehmen beheben wollen, legen Sie zumeist auch schon den Grundstein für intelligente Automatisierungstools. Dabei muss es sich nicht immer um maßgeschneiderte und mächtige Softwareanwendungen handeln. Viele Prozesse lassen sich bereits mit bestehenden Anwendungen, etwa zur internen Kommunikation Datenerfassung- oder -analyse effizienter gestalten.
Gerade im Bereich der Produktion oder in speziellen Dienstleistungsbetrieben bieten sich jedoch Tools an, die sich auf die korrekte Anwendung bestimmten Know-hows oder von Dateninformationen ausgerichtet sind, siehe perma SELECT App.
Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie zu Ihrer individuellen Automatisierungslösung!
Quellen
(1) Schreier, Juergen: Robotik + Automation – die unendliche Boomgeschichte, 20. Juni 2017, unter: https://www.industry-of-things.de/robotik-automation-die-unendliche-boomgeschichte-a-617697/ (aufgerufen am 23.11.2017).
(2) GfK: Press release: Kaufkraft der Europäer steigt nominal um 1,9 Prozent, 7. November 2017, unter: http://www.gfk.com/de/insights/press-release/kaufkraft-europa-2017/ (aufgerufen am 23.11.2017).
(3) VDMA: Presseinformation: Robotik und Automation hebt Wachstumsprognose auf plus 11 Prozent an, 27. September 2017, unter: https://www.vdma.org/v2viewer/-/v2article/render/20768067 (aufgerufen am 23.11.2017).
(4) IFR World Robotics: Executive Summary World Robotics 2017 Industrial Robots, 2016, S. 22, unter: https://ifr.org/downloads/press/Executive_Summary_WR_2017_Industrial_Robots.pdf (aufgerufen am 23.11.2017).
(5) Knitterscheidt, Kevin: “Gekommen, um die Welt zu erobern”, 27. September 2017, unter: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/world-robotics-report-2017-gekommen-um-die-welt-zu-erobern/20384474.html (aufgerufen am 23.11.2017).
(6) Knitterscheidt, Kevin: “Gekommen, um die Welt zu erobern”, 27. September 2017, unter: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/world-robotics-report-2017-gekommen-um-die-welt-zu-erobern/20384474.html (aufgerufen am 23.11.2017).
(7) Knitterscheidt, Kevin: “Gekommen, um die Welt zu erobern”, 27. September 2017, unter: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/world-robotics-report-2017-gekommen-um-die-welt-zu-erobern/20384474.html (aufgerufen am 23.11.2017).
(8) IFR World Robotics: Executive Summary World Robotics 2017 Industrial Robots, 2016, S. 21, unter: https://ifr.org/downloads/press/Executive_Summary_WR_2017_Industrial_Robots.pdf (aufgerufen am 23.11.2017).
(9) McKinsey Global Institute: The Internet of Things: Mapping the value beyond the hype, Juni 2015, Abschnitt “in brief”, unter: https://www.mckinsey.de/files/unlocking_the_potential_of_the_internet_of_things_full_report.pdf (aufgerufen am 23.11.2017).
(10) McKinsey Global Institute: The Internet of Things: Mapping the value beyond the hype, Juni 2015, unter: https://www.mckinsey.de/files/unlocking_the_potential_of_the_internet_of_things_full_report.pdf (aufgerufen am 23.11.2017).
(11) McKinsey Global Institute: The Internet of Things: Mapping the value beyond the hype, Juni 2015, S. 69, unter: https://www.mckinsey.de/files/unlocking_the_potential_of_the_internet_of_things_full_report.pdf (aufgerufen am 23.11.2017).