Traditionsunternehmen haben es nicht zuletzt wegen ihrer ständigen Fähigkeit zur Weiterentwicklung geschafft, sich so lange am Markt zu behaupten. Dabei haben sie immer mit aktuellen Trends und Entwicklungen mitgehalten, um weiterhin am Markt bestehen zu können. Doch in Zeiten immer kürzer werdender Produktlebenszyklen und immer schnellerer Marktbewegungen laufen Traditionsunternehmen Gefahr, von Startups mit vollkommen neuen Ansätzen überrannt zu werden.
Um nicht der Disruption zum Opfer zu fallen, reicht die iterative Innovation nicht mehr aus, sie müssen radikale Innovation betreiben.
Ein Beispiel dafür, wie einst starke Marktführer in relativ kurzer Zeit verdrängt werden können, ist Kettler. Das 1949 gegründete Familienunternehmen war einst Marktführer für Sportartikel, Gartenmöbel sowie Spiel- und Kinderprodukte und der Inbegriff für innovative Produkte, wie das kultige Kettcar, das erste geschweißte Großserien-Aluminium-Fahrrad oder den Kettler Heimtrainer. Doch als die Innovationskraft immer mehr zurückging, geriet das Unternehmen ab 2000 immer weiter in Schwierigkeiten und musste nach Insolvenzverfahren 2015 und 2018 den Betrieb einstellen.
Tradition verpflichtet – auch zu Fortschritt
Die Ursache? Ein Verharren in alten Strukturen und ein Beharren auf bestehenden Produkten bzw. fehlende Innovationskraft machten aus dem einstigen Markttreiber ein von neuen Playern getriebenes Unternehmen. Nun sagt es sich aber so leicht, man müsse sich ständig neu erfinden und Innovation vorantreiben. Wie es geht, verrät einem niemand. Wie können Traditionsunternehmen neue Services und Produkte gestalten, ohne die bestehenden hinzuschmeißen? Wie können sie parallel ein digitales Neugeschäft aufbauen, ohne das alte Geschäft zu gefährden?
Die Lösung heißt: Externes Venture Building, sprich Innovationsentwicklung mit einem Innovationspartner. Einem Startup Studio, das routiniert, erfahren und vollkommen frei neue Wege, Services und Produkte erschafft, die den Markt neu gestalten oder sogar vollkommen neue Märkte eröffnen.
Praxisbeispiel: Tradition & Innovation unter einem Hut
Am Beispiel des Venture Buildings für STREIT zeigt sich, wie gut und erfolgreich das funktioniert. STREIT entwickelte sich seit seiner Gründung im Jahr 1951 vom “Papierhaus Streit” zum Bürofachhändler und schließlich zum gefragtesten Full-Service Anbieter und Partner für Büro-Kultur in Süddeutschland. Mit 3 Sparten sowie Finanzdienstleistungen lässt STREIT keine Wünsche rund um das Büro offen – ob Büro-Planung, Einrichtung, Büro-Verbrauchsmaterialien, Logistik oder IT-Büro-Ausstattung. Eigentlich ein guter Staus, um sich darauf auszuruhen. Doch wir wissen, wie gefährlich das ist.
Die Entwicklungen der vergangenen Jahre, allem voran der New Work Trend und die Home Office Bewegung während der Pandemie haben STREIT gezeigt, dass es an der Zeit ist, weiter zu denken, um auch in den nächsten Jahren noch bestehen zu können. Wie genau, das war STREIT noch nicht klar. Klar war jedoch: Die Umsetzung sollte losgelöst vom Kerngeschäft erfolgen, um damit so frei wie möglich Future Thinking und Building betreiben zu können.
Die Basis sichern, das Weite suchen
Mit FLYACTS als externen Venture Building Partner konnte STREIT auf der grünen Wiese neue Ideen entwickeln und testen und zwar ohne Risiko, denn das Kerngeschäft blieb durch die Auslagerung davon vollkommen unberührt. Auf der anderen Seite konnte die Innovationsentwicklung losgelöst von eingefahrenen Prozessen, Strukturen und Visionen wirklich frei und damit komplett offen erfolgen.
FLYACTS identifizierte die Innovationschancen von STREIT, validierte diese und setze sie schließlich um, inklusive Vermarktung bis hin zur anschließenden Skalierung. Die ersten konnten bereits innerhalb kurzer Zeit umgesetzt werden. Denn ein weiterer Vorteil eines externen Partners, der sich komplett auf die Innovationsentwicklung fokussieren kann, ist die enorme Schnelligkeit.
FLYACTS identifizierte die Remote Arbeit und den Sharing-Trend (Co-Working, Car-Sharing) als größte Markttreiber und damit Chancen für STREIT, mit denen sich neue Zielgruppen erobern lassen. Anstatt sich weiterhin nur auf den Verkauf von Büroausstattung zu fokussieren, schuf FLYACTS für STREIT ein Mietangebot und damit einen neuen Wettbewerbsvorteil. Auch in der Umsetzung folgte FLYACTS dem Lean Gedanken, also schnell und risikoarm: Anstatt gleich eine komplette Plattform für dieses neue Angebot aufzusetzen, das unglaublich viele Ressourcen kosten würde, entwickelte FLYACTS das Frontend – vollkommen ausreichend, um die Innovationsidee auf ihren Market-Fit zu testen.
Durch die Loslösung des Venture Buildings vom Tagesgeschäft konnte STREIT die Idee agil, auf die neue Zielgruppe fokussiert und risikoarm testen und so schnell am Puls der Zeit agieren, bevor es ein anderes Startup tut.