Der morgendliche Griff zum Wecker bedeutet für jeden dritten Deutschen mittlerweile der Griff zum Smartphone. Danach nur schnell die Mails checken und auf dem Weg zur Arbeit den Facebook-Status aktualisieren. Für viele Menschen ist dies normal und die Zahl steigt weiterhin rasant an. Was bedeutet das nun für die Zukunft des mobile Commerce, bzw. des Online Marketings?
Wohin geht die Reise im Online-Marketing?
Ein kurzer Rückblick
18 Jahre nach der Erfindung des Banners im Internet sind die meisten Menschen nicht mehr gut darauf zu sprechen. Dabei war die Idee des mobile Advertising sogar ziemlich idealistisch. Am Anfang wollten viele der ersten Marketer die Werbung revolutionieren. Die Frage sollte nicht mehr nur sein, wie man Menschen etwas verkaufen könne, sondern vielmehr wie man Menschen mit dem Angepriesenen helfen könnte. Das Leitmotiv war es dem User einen Mehrwert zu schaffen und Content zu übermitteln. Dies änderte sich als auch die großen Agenturen auf das Potential der Online Werbung aufmerksam wurden und Einzug hielten. Von nun an war es wieder die Hauptaufgabe der Werbung, zu verkaufen. Dies ging soweit, dass die meisten Internet-User mittlerweile einen Adblock nutzen. Dabei hat das Online-Marketing viel zu bieten und besitzt den großen Vorteil, dass man Werbung an eine Zielgruppe angepasst genau dort publizieren kann, wo diese Zielgruppe auch anzutreffen ist.
Das Smartphone als virtueller Warenkorb
M-Commerce App mit Warenkorb (Quelle: limbi007/clipdealer.com)
Für viele Menschen ist dabei das Internet die erste Anlaufstelle geworden, wenn es um Informationen von Produkten geht. Diese werden dort gesucht, gefunden und gekauft. Schon fast ein drittel aller Einkäufe werden über das Internet abgewickelt. Die Tendenz vom mobile Advertising: steigend. Doch auch hier hat sich einiges verändert. Nicht mehr der PC ist der Hauptakteur, sondern vielmehr das oben bereits erwähnte Smartphone wird zum virtuellen Warenkorb. Darauf müssen allerdings auch die Webseiten ausgelegt werden.
Zwei Probleme & zwei Lösungen im Marketing
Womit wir zum ersten Problem kommen: Viele Webseiten sind immer noch nicht auf das Surfen mit dem Smartphone oder dem Tablet ausgelegt, wodurch Werbung automatisch untergeht und dadurch Werbeeinnahmen verloren gehen. Das Zauberwort heißt hierbei responsive. Bei Responsive Webdesign handelt es sich um einen technischen Ansatz bei der Erstellung von Websites, so dass diese auf Eigenschaften des jeweils benutzten Endgeräts reagieren können. Die Website verändert somit ihren Aufbau je nach dem mit welchem Gerät sie betrachtet wird. Die Voraussetzung dafür bieten zum Beispiel die Webstandards: HTML5, CSS3 und Javascript.
Das zweite Problem ist die Überflutung an Werbung, die jeden User so langsam zur Verzweiflung bringt. Ob bei Google, Facebook, YouTube etc. Überall wird man von blinkenden Werbebannern zum Kaufen angeregt. Nach dem Motto “Viel bringt viel” fühlt sich jeder potentielle Käufer völlig überfordert von der Flut oder ignoriert die Werbebanner schlimmsten Falls völlig. Doch auch hier gibt es Lösungen, denen sich viele Werber mittlerweile auch bewusst werden. Viele Marketer widmen sich daher vermehrt dem Branding oder Direct-Response-Marketing. Beides sind Strategien, mit denen wieder ein Mehrwert für den Kunden geschaffen werden soll. Werbung soll Probleme lösen und dabei soll die Marke in guter Erinnerung bleiben, ganz ohne blinkende Banner, sondern viel mehr durch, auf die Zielgruppe abgestimmte, Werbeinhalte. Im besten Fall dringt somit nur noch das zum Konsumenten durch, was sein Algorithmus für ihn relevant findet.
Zusammenfassend
Um als Marketer weiterhin mit Werbung die Menschen anzusprechen, muss vor allem damit aufgehört werden, den Menschen nur nach seinem Kaufpotential zu bewerten. Dem User muss mit dem Produkt ein Mehrwert geschaffen und eine Lösung zu einem Problem unterbreitet werden. Nicht die Quantität sondern die Qualität der Werbung ist ausschlaggebend. Dies kann funktionieren, wenn Plattformbetreiber wie Google, Facebook und YouTube weiter an einem Filtersystem arbeiten, womit der User besser auf ihn abgestimmte Werbung erhält. Wenn die Seite dann noch responsive ist, so steht einer “Werbung, die wirkt” vielleicht nichts mehr im Weg.